Glossar Obsolescence Management

Ihnen ist ein Fachbegriff im Zusammenhang mit dem Obsolescence Management unklar oder Sie benötigen eine verlässliche Definition? Im TQ-Glossar zum Thema finden Sie alle relevanten Erläuterungen zu häufig verwendeten Begriffen aus unseren Geschäftsbereichen.

Alphabetische Auflistung

 A    E    L    M    N    O    P    R    S    W  
 A 

Alternativensuche und Substitution

Wir bieten Ihnen eine gezielte weltweite Suche nach aktiven Alternativen zu Ihren abgekündigten Bauteilen. Substitute ermöglichen Ihnen Ersatz in „Form, Fit and Function“ und können ohne Aufwand in Ihr Design integriert werden. Auch die Identifizierung von Aftermarket Quellen und Bauteilen, die ein Uprating aufweisen, werden somit ermöglicht.

Audit

Wenn in Ihrem Unternehmen bereits ein hausinternes Obsolescence Management implementiert ist, unterstützen wir Sie gerne durch ein Audit. Dieses wird individuell auf Ihre Branche und Ihr Unternehmen abgestimmt und durch unsere erfahrenen Obsolescence Manager durchgeführt. Im Anschluss an die Analyse und Auswertung des Audits erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen Maßnahmen zur Optimierung Ihres Obsolescence Managements.

 E 

Emulation

Im Gegensatz zum Reverse Engineering erfolgt hier ein funktionelles Nachbilden ohne vorhandenen Dokumente der obsoleten Baugruppe.
Durch Emulation entsteht somit eine vergleichbare Ersatzeinheit, aber keine 1:1 Nachbildung.

EOL-/PCN-Service

Der EOL-/PCN-Service beinhaltet den strukturierten Umgang mit Product Change Notifications (PCN) und Product Discontinuance Notifications (PDN) bzw. End-of-life (EOL) Notifications als definierten Prozess. Die Meldungen werden Ihnen zur Verfügung gestellt sowie zur Sicherung des Systems individuell mit Ihnen abgestimmt.

 L 

Langzeitlagerung

An unseren Standorten Delling und Durach bieten wir Ihnen eine kostengünstige Einlagerung von elektronischen Bauteilen und Baugruppen in Stickstoffschränken. Eine konstante Atmosphäre in den Stickstoffschränken wird durch eine ständige Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit gewährleistet, wodurch eine Verlängerung der Funktionsfähigkeit  und Verarbeitbarkeit Ihrer Bauteile und Baugruppen realisiert werden kann. 

Last Time Buy / Life Time Buy

Im Rahmen des Last Time / Life Time Buy können originale Bauteile mit den ursprünglichen Spezifikationen letztmalig vor Beendigung der Produktion und dem Entfernen aus dem Produktportfolio erworben werden.
Der Last Time Buy kann hierbei auch als Bridge Buy bezeichnet werden und verdeutlicht die Überbrückung bis zum nächsten Refresh der Baugruppe.

Im Rahmen des Life Time Buy hingegen werden die zu erwerbenden Mengen dementsprechend angepasst, dass eine Bevorratung bis zum vollständigen Ende der Lebensdauer der Baugruppe realisiert werden kann. Hierbei kann eine spezielle Lagerung zur Erhaltung der Funktionalität und Verwendbarkeit erforderlich werden (s. "Langzeitlagerung").

 M 

Monitoring

Um das Risikopotential gefährdeter Bauteile überwachen zu können, wird das Monitoring eingesetzt. Hierbei werden Stücklisten oder ausgewählte Bauteile in eine globale Datenbank geladen, über die Sie bei Produktänderungen und –abkündigungen automatisch per E-Mail informiert werden.

Für jede Stückliste kann ein eigener Empfängerkreis der Lebenszyklus-Meldungen eingerichtet werden, so dass eine individuelle Bearbeitung in Ihrem Hause ermöglicht wird. Bei Beauftragung des Monitorings bekommen Sie auch die Möglichkeit zu definieren, welche Kategorien der automatisch generierten Meldungen Sie erhalten möchten.

 N 

Neuentwicklung

Gemeinsam mit unserer Entwicklungsabteilung bieten wir Ihnen auch die komplette Entwicklung eines neuen Produktes unter den Gesichtspunkten der Langzeitverfügbarkeit. Anhand Ihrer Spezifikationen werden alle Tätigkeiten zwischen unserer Entwicklungs- und Obsolescence Management Abteilung abgewickelt und Sie profitieren in beiden Bereichen von unserem langjährigen Know-How.

 O 

Obsolescence Management Plan

Ein Obsolescence Management Plan (OMP) definiert die anzuwendenden Aktivitäten zur Minderung der Auswirkungen von Obsoleszenz in allen Phasen des Produkt-Lebenszyklus. Eine zeitliche Einordnung der Aktivitäten sowie eine Meilensteinplanung sind im OMP inbegriffen.

Folglich ermöglicht der OMP auch eine Bestimmung der Kosten zur Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit von Baugruppen bzw. Systeme über den vordefinierten Zeitraum. Dies unterstützt auch eine Optimierung der Verkaufspreise der entsprechenden Produkte. Der OMP besteht nicht nur in einer einmaligen Erstellung, sondern erfordert eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen.

 P 

Proaktives Obsolescence Management

Durch das proaktive Obsolescence Management wird die Möglichkeit geboten, das Obsolescence Management in einem beliebigen Status des Produkt- bzw. Systemlebenszyklus aufzunehmen bevor eine Obsoleszenz eingetreten ist.

Hierbei wird im Gegensatz zum reaktiven Obsolescence Management ein risikoorientierter Ansatz angewendet, durch den eine Betrachtung aus Obsoleszenz-Fokus auf dem Risikograd des Systems oder Bauteils basiert.

 R 

Reaktives Obsolescence Management

Das reaktive Obsolescence Management befasst sich erst im Falle einer Änderung oder Abkündigung mit möglichen Auswirkungen und deren Behebung. Es werden keine Maßnahmen vor Eintreten der Änderung oder Abkündigung definiert, sondern lediglich bauteilspezifisch auf die eintreffende Meldung reagiert, wodurch meist eine sehr kurze Handlungszeit eine große Herausforderung darstellt.

Reclamation

Auf Kundenwunsch kann auch eine Wiederverwendung gebrauchter Bauteile erfolgen. Dabei werden die funktionsfähigen Bauteile aus alten Systemen entnommen, getestet und evtl. aufbereitet, bevor sie  anschließend in das zu erhaltende System eingesetzt werden. Hierbei ist eine ausreichende Lebensdauer des zu kannibalisierenden Bauteils erforderlich. Eine Prüfung der Qualität der Bauteile sowie eine individuelle Machbarkeitsprüfung sind hierbei unerlässlich.

Redesign

Wird die Produzierbarkeit einer Baugruppe aufgrund einer unerwarteten Nichtverfügbarkeit von abgekündigten Bauteilen unmöglich, so kann ein ungeplantes Redesign durchgeführt werden. Hierbei erfolgt eine Anpassung an die aktuell benötige Lebensdauer der Baugruppe und die Verfügbarkeitssituation von Bauteilen, wobei auch der Ersatz weiterer gefährdeter Bauteile ermöglicht wird. Folglich können durch ein Redesign die Systemperformance, die Betriebssicherheit und die Instandhaltbarkeit verbessert werden.

Reverse Engineering

Das Reverse Engineering umfasst die komplette Nachentwicklung der Baugruppe anhand vorgegebener Spezifikationen und Dokumentationen auf Basis der aktuellen Bauteileverfügbarkeit. Es wird folglich eine 1:1 Nachbildung der obsoleten Baugruppe realisiert.

 S 

Strategische Komponenten-Auswahl

Mithilfe des Bauteile-Managements wird die aktuelle Verfügbarkeitssituation von Bauteilen bereits im Entwicklungsprozess vor der Stücklistenerstellung analysiert. Somit erfolgt eine strategisch optimierte Bauteileauswahl im Hinblick auf die Langzeitverfügbarkeit des Produktes.

Strategisches Obsolescence Management

Im Rahmen des strategischen Obsolescence Managements versteht man den umfassendsten Managementprozess, der bereits während der Entwicklungsphase einsetzt und optimaler Weise den kompletten Produkt- bzw. Systemlebenszyklus begleitet.
Hierbei können auch Services aus dem proaktiven und reaktiven Bereich in geplanter Weise angewendet werden.

Stücklistenanalyse

Um Ihnen einen Überblick über den aktuellen Lebenszyklus-Status Ihrer eingesetzten Bauteile geben zu können bieten wir Stücklistenanalysen an. Mithilfe der Stücklistenanalyse kann das Risikopotential der jeweiligen Baugruppe bzw. des Systems bestimmt und weitere Maßnahmen frühzeitig abgeleitet werden.

Neben der algorithmusbasierten Bestimmung des voraussichtlichen EOL-Datums beinhaltet die Stücklistenanalyse u.a. auch Informationen zu möglichen Alternativen, Lieferanten mit Lagerbestand und Umwelt- und Materialdaten (RoHS, REACH).
Eine Definition der benötigten Inhalte und des Datenformats kann kundenspezifisch vorgenommen werden.
Zur Sicherung der Marktnähe und einer hohe Datenqualität verwenden wir drei Quellen:

  • Recherche im internen ERP-System
  • Recherche in einer externen globalen Datenbank
  • Recherche in der Supply Chain

Eine Analyse Ihrer Stückliste kann einmalig oder in individuell definierten Intervallen durchgeführt werden.

 W 

Workshops

Gerne bieten wir Ihnen auch eine Einführung in das Obsolescence Management im Rahmen eines Workshops an. Hierbei kann eine individuelle Anpassung an Ihren Mitarbeiterkreis und das bestehende Know-How in Ihrem Hause vorgenommen werden.

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