Gerät und Therapie für Patienten erklärt.
Das Gehirn beginnt, das angestrebte Bewegungsmuster neu abzuspeichern. Dafür lernt es andere, noch nicht mit festen Aufgaben belegte Nervenzellen als Stellvertreter für die geschädigten bzw. zerstörten Nervenzellen neu an. Durch kontinuierliches Üben mit mentastim können Sie auf diese Weise Bewegungen noch einmal neu erlernen.
Die EMG-Stimulationselektroden werden auf der zu therapierenden Muskelgruppe platziert. Die Intensität der Stimulation wird je nach Wahrnehmung des Patienten individuell gewählt.
Die drei Phasen:
Indikationen
Therapieziele
Neue Strukturen aufbauen: Das Gehirn lernt mit der Zeit neu, durch das wieder ermöglichte positive Feedback und den häufigen Wiederholungen, den Muskel anzusteuern.
Das Therapieverfahren nutzt die Fähigkeit des zentralen Nervensystems, sich neu zu strukturieren, wenn zerstörtes Nervengewebe zum Ausfall von motorischen Funktionen geführt hat. Die Neuroplastizität des Gehirns macht es möglich, sich veränderten Bedingungen anzupassen und die gezielte Steuerung von Bewegungen neu zu erlernen.
Anregung für das Gehirn schaffen
Neuronen in gesunden Bereichen des Gehirns können Funktionen des zerstörten Gewebes übernehmen, brauchen dafür aber im wahrsten Sinne des Wortes „Anregungen“.
Die Anregung kommt zum Einen vom Patienten, der diesen Prozess kognitiv dadurch fördert, dass er sich die Bewegung der gelähmten Extremität vorstellt und zum Anderen vom gelähmten Muskel, der von mentastim elektrisch stimuliert wird.
mentastim schließt den unterbrochenen willkürmotorischen Kreislauf
Die komplexe Bewegungsvorstellung erhöht das elektrische Potential der angesprochenen Zielmuskulatur, das vom mentastim als Elektromyogramm (EMG) gemessen wird. Daraufhin wird der Muskel von den mentastim-Elektroden elektrisch stimuliert und gibt dem Gehirn damit eine positiv bestärkende Rückmeldung über die geplante Bewegungsausführung. Das Gehirn lernt bei regelmäßigem Üben, durch die verdeutlichte Rückmeldung, die Muskulatur wieder verbessert anzusteuern.
Auf einen Blick:
Gerätedetails: Selbstständige Therapiedurchführung
mentastim eignet sich aufgrund seiner weitgehend automatisierten Bedienung insbesondere für die kontrollierte Heimanwendung.
Das Gerät passt sich an die tagesaktuelle Leistungsfähigkeit des Patienten durch Nachführung des Schwellenwertes automatisch an.
mentastim ermöglicht Ihnen als Patient somit selbstständig in der Heimanwendung an Ihre bisher erzielten Verbesserungen im stationären Rehabilitationsaufenthalt anzuknüpfen und diese kontinuierlich zu steigern.
Ein-Kanal-Gerät: Das Gerät arbeitet mit einem EMG-Kanal, über den sowohl die EMG-Messung als auch die Stimulation erfolgt. Die Einstellung der Programme, Geräteparameter sowie die Therapieerfolgskontrolle erfolgt durch den Arzt oder Therapeuten.
mentastim erlernen: Fachkundige Einweisung und Betreuung
Die mentastim-Therapie wird in ausgewählten Reha-Kliniken oder Praxen angewendet. Dort üben Sie mit geschulten Therapeuten die Bedienung des menastim.
In der Heimanwendung betreut Sie auf Wunsch / nach Vereinbarung (IGEL Leistung) Ihr spezialisierter Ergo- oder Physiotherapeut oder aber auch ein ambulantes Reha-Zentrum.
Die Therapie ist besonders dann erfolgreich, wenn Sie sie mehrmals täglich eigenständig zu Hause durchführen. Ihr Therapeut passt das Gerät kontinuierlich Ihren Therapiefortschritten an.
Mehr Informationen und Kontaktadressen erhalten Sie über das mentastim Therapeutennetzwerk und den Fachhandel.
Sie können das Gerät über unseren Fachhandel beziehen.
Die Voraussetzung dafür ist entweder eine Verordnung oder eine Hilfsmittelempfehlung von Ihrem Arzt und die erfolgte Bewilligung durch Ihre Krankenkasse oder Sie entscheiden sich für eine Privatleistung.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte unseren Fachhandel.